Dienstag, 30. Oktober 2007

Ich mal wieder.

Schon vor einiger Zeit habe ich festgestellt, dass ich mein Minderheiten-Blog unglaublich vernachlässigt habe. Das ist so schade. Einfach keine Zeit. Aber jetzt melde ich mich mal wieder.

Ich bin im Moment sehr gestresst. Die Arbeit hört nicht auf. Nur Stress, nur Stress. Und kein Mann da, der mich in den Arm nimmt. Oder besser: Keiner da, von dem ich mich in den Arm nehmen lassen will.

Am Donnerstag treffe ich mich mit Stefan. Mal sehen wie das wird. Morgen mehr.

Bis bald,
Daniel

Sonntag, 30. September 2007

Kurz vor Schluss

Das Wochenende ist fast geschafft. Vorher sollen noch ein paar Zeilen in mein Blog. Das muss allerdings schnell gehen, da ich gleich noch baden gehe.

Um es auf den Punkt zu bringen: Ich will ein Kind. Ja, so ist das. Und das beste: Ich weiß auch schon, mit wem ich es zeuge. Ach, trotzdem alles sehr kompliziert. Ich werde bald mal mehr darüber schreiben. Jetzt bin ich nicht in Stimmung.

Bis bald,
Daniel

Donnerstag, 27. September 2007

Klaus Wowereit ist schwul. Mehr nicht.



Früher plagten mich hin und wieder Existenzängste. Doch dann, es muss an einem Sonntagabend gewesen sein, schaltete ich den Fernseher ein. Ich sah eine ehemalige Servicekraft der Lufthansa, die einen bis dahin nur in Fachkreisen bekannten Partylöwen knallhart zur Rede stellte. Dieser hatte nämlich kurz zuvor mit den Worten "Ich bin schwul und das ist gut so." im ganzen Land für Aufsehen gesorgt.

Die Rede ist natürlich von Klaus Wowereit, immer noch hauptberuflich Partylöwe und Talkshowgast, nebenberuflich Regierender Bürgermeister von Berlin. Er ist nahezu stündlich bestätigten Angaben zufolge immer noch schwul.

Klaus Wowereit ist wie Baldrian für mich. Man kann auch viel Geld verdienen, wenn man nicht viel ist - außer schwul. Na gut, man muss schon lächeln können und ein paar flotte Sätze sollten auch nicht fehlen. Aber dann kann einem nichts mehr passieren. Hat man noch die Bild-Zeitung auf seiner Seite, kann man sogar eine "Biografie" unter das Volk bringen. Genial.

Danke, Klaus!

Mittwoch, 26. September 2007

Benny.

Ich wollte nur kurz von meinem Treffen mit Benny berichten. Ich war positiv überrascht, er hat mich nicht angekotzt. Zwar glaube ich nicht, dass mehr daraus wird, aber er ist ganz nett.

Nun geht es ab ins Bett, morgen gibt es wieder viel zu tun.

Bis bald,
Daniel

Niemand schwul im Iran.



Gestern hatte ich noch darüber berichtet und heute finde ich den Beweis. In manchen Regionen dieser Erde gibt es keine Homosexuellen. So auch im Iran. Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad höchstpersönlich hat das in seiner Rede an der Columbia-Universität bestätigt: „Im Iran gibt es keine Homosexuellen wie in Ihrem Land.".

Ich ziehe in den Iran.

Dienstag, 25. September 2007

Cigdem ist lesbisch. Murat auch.


Wer hätte das gedacht. Cigdem ist lesbisch. Um Gottes Willen, wenn das Bruder Murat wüsste. Ich habe heute gelesen, dass Einwandererkinder besonders schwulenfeindlich sind. Überrascht mich jetzt nicht besonders. Einwanderer, insbesondere Türken, sind ja auch nicht homosexuell. In diesen Kulturkreisen kommt Homosexualität einfach nicht vor. Das ist bestimmt wissenschaftlich erwiesen und steht auch im Koran.

Morgen habe ich ein Date. Ich habe mich vor ein paar Wochen durch einen Zufall bei einer Partnerbörse angemeldet und viel Geld bezahlt. Schon nach kurzer Zeit habe ich Benny kennengelernt. Er ist 34, Jurist und arbeitet nach eigenen Angaben in einem großen Unternehmen. Eigentlich bin ich mir jetzt schon sicher, dass er mich ankotzt. Treffe ihn trotzdem. Warum? Ich will mir nicht vorwerfen müssen 90 Euro bezahlt zu haben ohne jemanden richtig kennengelernt zu haben. Das ist mal eine tolle Begründung. Vorletzte Woche hatte ich das erste Treffen ja auch schon abgesagt. Er ist jedoch am Ball geblieben und ich wollte ihm eine Chance geben. Na ja, mal sehen. Ich werde berichten.

Ist es eigentlich falsch, dass ich Geschichten in einem Post zusammen würfle, also Cigdem und Benny und so? Ach egal.

Bis bald,
Daniel

Montag, 24. September 2007

Männer im Fitnessstudio

Mittlerweile sind 24 Stunden vergangen seitdem ich mein Blog eröffnet habe. Ich fühle mich gut, endlich bin ich wer. Na gut, ein bisschen enttäuscht bin ich schon: 0 Kommentare. Aber das wird schon noch. Außerdem erinnere ich mich gerade daran, dass es mir ziemlich egal ist, ob jemand meine mentalen Ergüsse zur Kenntnis nimmt oder auch nicht.

Kommen wir zum Thema. Männer im Fitnessstudio. Wie ich drauf komme? Ich war eben da und in der Umkleide bin ich wieder auf die FKK-Garde gestoßen. Da gibt es Männer, die müssen solange wie möglich nackt herumlaufen. Ganz wichtig ist auch, dass man sich nackt komplett eincremen muss und währenddessen ein Bein auf die Bank stellt. So kann man jedem tiefe Einblicke gewähren. Nicht, dass ich genauer hinsehen würde, im Gegenteil. Schließlich gehören die, die so vorgehen fast immer zur selben Fraktion: Alt, dick, ekelhaft.

Das wollte ich mal loswerden. Könnte man doch eigentlich annehmen, dass sich ein Schwuler in einer Männer-Umkleide wie im Paradies fühlen muss. Weit gefehlt. Das meiste will man einfach nicht sehen. Und die, die man sehen will, schaut man aus Prinzip nicht an. Man will ja nicht schwul wirken. Also ich zumindest nicht. "Schwul wirken"... ein gutes Stichwort. Ich glaube, schwule Männer verbringen einen Großteil der Zeit damit zu analysieren, ob ein anderer Mann schwul sein könnte. Nicht unbedingt, weil man sein Gegenüber attraktiv findet. Man stellt sich diese Frage einfach.

In einigen Fällen liegt die Antwort auf der Hand. Oft aber auch nicht. Und die Zweifelsfälle häufen sich seit einiger Zeit. Denn seitdem Metrosexualität offiziell erlaubt ist, sehen viele Hetero-Männer schwuler aus als der Durchschnitt der Schwulen. Das gilt insbesondere auch für krasse Checker. Wenn man Samstagabend über die Kölner Ringe geht und sich die Vorstadt-Proleten ansieht, bekommt man zum Teil ein wenig Christopher-Street-Day-Feeling. Vor fünf Jahren haben die sich noch über Leute, die so aussehen, lustig gemacht. Tja, so kann das gehen. Schwule waren ja schon immer als Trendsetter bekannt. Wer weiß, vielleicht laufen die Proleten bald Hand in Hand über die Ringe.

Bis bald,
Daniel

Sonntag, 23. September 2007

Minderheiten-Blog

Hallo Welt!

Ich habe bereits vor einigen Tagen beschlossen, mir ein Blog zuzulegen. Schließlich hat mittlerweile jeder eins. Da will ich nicht fehlen.

Eigentlich ist es mir auch egal, ob andere Leute meine Einträge lesen. Das unterscheidet mich vielleicht von anderen Bloggern. Für mich ist dieses Blog ein (anonymes) Tagebuch. Falls sich nun doch jemand hierhin verirrt und sich fragt warum mein Blog "Minderheiten-Blog" heißt, hier eine kurze Erklärung: Ich bin schwul. Ja, schwul. Wie ich dieses Wort hasse. Es hört sich schon an wie eine Krankheit und manchmal wird man auch behandelt, als hätte man eine Krankheit. Hinzu kommt, dass ich zwar schwul bin, aber sonst ganz normal. Und da haben wir schon das Problem. Ich bin eine Minderheit in der Minderheit. Was für ein Schicksal.

Ich werde also in Zukunft regelmäßig von all den furchtbaren Dingen berichten, die mir in meinem schwulen Leben widerfahren. Also haltet euch schon mal fest.

Übrigens: Ich bin 25 Jahre alt, lebe in Köln und bin noch zu haben. Da ich hier allerdings ohnehin niemals meine Identität preisgeben werde, spielt das eigentlich keine Rolle.

Na ja, mal schauen wie lange ich das Bloggen durchhalte. Als ich das letzte mal angefangen habe ein Tagebuch zu führen (da war ich ungefähr 14), habe ich nach zwei Tagen wieder aufgehört. Ihr seid bestimmt total gespannt. Ich gehe nun erstmal schlafen. Hoffentlich träume ich nicht von meinem Blog...

Bis bald,
Daniel